Abcampen 2023

 

Mit dem Floß auf dem Altmain

 

 

Vom 28. September bis zum 4.Oktober trafen sich die Camper vom CampingClub Untermain anlässlich des jährlichen „Abcampens“ in Escherndorf im fränkischen Weinland auf dem „Camping an der Mainschleife“. Nach dem Eintreffen einiger Nachzügler am Freitagnachmittag wurden 22 Teilnehmer in 12 Wohnwagen und -mobilen gezählt, darunter auch mit Barbara und Terry zwei Gäste.

Am Donnerstagabend besuchten einige der bereits Anwesenden den platzeigenen Biergarten und probierten hervorragende fränkische Bratwürste mit Kraut oder einen ebenso wohlschmeckenden Campertoast.

Nach dem Aufbau des blauen Zeltes, dem Hissen der Clubfahne und nach dem Eintreffen der letzten Teilnehme begann am Freitag mit dem abendlichen Sektempfang bei Prosecco unter der Fahne der offizielle Teil des Abcampens. Zu dieser Begrüßung trug Toni wie immer ein launiges Gedicht vor, das vor allem das blaue Zelt und seinen Aufbau thematisierte. Wie immer endete das Gedicht mit dem die Veranstaltung einläutenden Schlachtruf „Dittellimmm“. Auf Einladung von Irmgard und Walter anlässlich ihres gemeinsamen 160.ten Geburtstags schloss sich ein reichlich gedeckter Tisch mit Hausmacher Wurst und Kartoffeln für alle an und beendete mit „Seppelschen“-Genuss den Tag. Einige Unentwegte saßen dann noch bei „geistiger“ Getränkeglückseligkeit und bei gelegentlichem Absingen der Club-Hymne im blauen Zelt zusammen.

Der Samstag stand zunächst unter dem Motto „Macht, was ihr wollt“, was einige zu kleinen Fahrradrundfahrten nutzten. Der Nachmittag begann mit der reich bestückten traditionellen Kaffeetafel und fand nach einer zur Verdauung genutzten Pause am Abend seine Fortsetzung mit dem vorsichtigen Genuss von Federweißem und Zwiebelkuchen. Und wieder endete der Abend wie am vorangegangenen Tag im blauen Zelt.

Um die Mittagszeit am Sonntag wartete der Höhepunkt des Abcampens auf die Camper: Die knapp vierstündige Floßfahrt auf dem Altmain von Astheim nach Gerlachshausen. Nach dem Einschiffen bei Astheim wurde abgelegt. Zusammen mit einem zweiten Floß voller singender Feuerwehrleute trieb man in der Strömung unterhalb der Vogelsburg an den Weinbergen vorbei, passierte unter Zuhilfenahme des Motors die Fähre von Escherndorf nach Nordheim sowie den Campingplatz. Weiter ging die beschauliche Fahrt flussabwärts, rechts der kleine Winzerort Köhler, dessen umliegende Weinhänge bis fast an das Mainufer reichen. Ab hier begann, begleitet von einer Schwanenfamilie, der beschaulichste Teil der Floßfahrt – mitten durch die unberührte Natur und die reizvolle Landschaft der alten Flussauen mit ihrer üppigen Flora und Fauna. Dann durften zwei kräftige Männer (keine vom Campingclub) am Ruder das Floß einmal auf dem Main drehen, später versuchten sich vier Frauen am Ruder, bevor zwei Kinder mit Hilfe des kräftigen Steuermanns das Floß wieder auf Kurs brachten. Am Sommeracher Campingplatz überholte das zweite Floß, begleitet vom lauten und ruppigen Gesang der Feuerwehrmänner, die gut drauf waren, das Floß unter der doch ruhigeren, angenehmeren Besatzung mit dem Campingclub. Kurz darauf rückte das Ziel in den Blick: Eine kleine Bucht unterhalb vom Gerlachshäser Sportplatz, wo die beiden Flöße anlegten und unter lauter Musik und nicht mehr ganz tonsicherem Feuerwehrgesang ihre Passagiere an Land setzten. Der Club hatte die Rückfahrt so organisiert, dass ein Auto (Bernd) an der Bucht stand, was letzten Endes den Club einen halben Hunderter kostete, mit den Fahrern zum Startpunkt fuhr, und diese die noch Wartenden an der Bucht abholten und zum Campingplatz zurückbrachten. Am fortgeschrittenen Abend traf man sich wieder zum Tagesabschluss im blauen Zelt. Die denkwürdige Floßfahrt wurde ermöglicht durch eine großzügige Spende eines Clubmitglieds.

Nach dem Frühstück am Montagvormittag fanden sich eine Schafkopfrunde und kleine Plaudergrüppchen in der Runde, manche brachen auch zu einer Fahrradtour auf. Der Nachmittag wartete mit einem weiteren Höhepunkt der Veranstaltung auf, einer Weinprobe der besonderen, informativen Art. Im Gegensatz zu anderen Weinproben, wo es den Winzern darum geht, ihren eigenen Wein zu verkaufen, hatte der Club mit Tonis Abitur-Mitstreiter Edgar Sauer einen excellenten Kenner des Frankenweins gewinnen können, der unterschiedliche Weine von verschiedenen Weingütern vorstellte und die Runde der aufmerksamen Zuhörer mit fundiertem Wissen über Anbau, Rebsorten und die Arbeit im Weinberg überzeugte. Dem Fachmann müssen später noch die Ohren geklingelt haben, so wurde seine Präsentation gelobt.

Es schloss sich fast nahtlos an die Weinprobe Jürgens Geburtstagsfeier an – er hatte direkt an diesem Montag Geburtsteg - bei „Weck, Worscht unn Woi“ (besser: Brezeln, Würstchen und Bier, dazu Restwein von der Probe). Der Rest des Abends endete - nicht mehr im blauen Zelt, das vorsichtshalber schon am Morgen abgebaut worden war – sondern unter den für die Weinprobe vereinten Vordächern von Gerd und Gabi sowie Robert und Annette.

Die meisten Teilnehmer bauten am Dienstag, dem Nationalfeiertag, ihren Platz ab und starteten am frühen Nachmittag bei Platzregen im Spessart Richtung Heimat. Der Rest der Truppe brach einen Tag später auf, eine Wohnwagenbesatzung hielt es noch etwas länger aus.

Ereignisreiche Tage bei herrlichem Spätsommerwetter fanden ihr Ende. Zum kommenden Ancampen 2024 sind auch wieder Gäste eingeladen: Der Club trifft sich dann vom Samstag, 24.4., bis Sonntag, 5.5., wie jedes Frühjahr auf dem Campingplatz "Main-Spessart-Park" in Triefenstein-Lengfurt.